Wie lange dauert es, bis ich ein Sprachniveau erreicht habe?

Eine Frage, mehrere Antworten! Denn es hängt von vielen Faktoren ab, wie schnell Sie persönlich eine Sprache lernen. Im Folgenden stellen wir Ihnen daher einige weiterführende Fragen, damit Sie einschätzen können, wie lange Sie brauchen, Ihr persönliches Lernziel in einer der skandinavischen Sprachen zu erreichen.

LERNZIEL – Welches Sprachniveau wollen Sie erreichen?

Nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) kann man das Erlernen einer Fremdsprache in 3 bzw. 6 Stufen einteilen:

  • Stufe A (bestehend aus A1 und A2): Elementare Sprachverwendung
  • Stufe B (bestehend aus B1 und B2): Kompetente Sprachverwendung
  • Stufe C (bestehend aus C1 und C2): Selbstständige Sprachverwendung

Als Anfänger beginnt man mit Stufe A1 und kann sich dann bis zur beinahe muttersprachlichen Sprachverwendung auf Stufe C2 vorarbeiten. Um im Ausland zu arbeiten, ist je nach Job ein Sprachniveau von mindestens B2 zu empfehlen, für einen Urlaub reichen auch schon A2 oder B1 aus. Auf dieser Seite finden Sie weitere Beispiele und die entsprechenden Zertifikate, die Sie ablegen können, um ein bestimmtes Sprachniveau nachzuweisen (z. B. DAAD-Sprachnachweis für Auslandsstipendien).

Der geschätzte Zeitaufwand, der nötig ist, um ein bestimmtes Niveau zu erreichen, ist u. a. davon abhängig, auf welchem Niveau Sie sich bereits befinden. Als Richtschnur hat OBS! folgende Orientierung für Sie entwickelt:

Diese Zahlen basieren auf den Erfahrungen von OBS! sowie den Zahlen, die die OBS!-Partnerschulen in Norwegen, Schweden und Dänemark angeben. Eine Unterrichtsstunde ist dabei jeweils 45 Minuten lang und findet online oder in Präsenz als Gruppenunterricht statt.

Wenn Sie sich z. B. für Einzelunterricht entscheiden und selbst viel Zeit ins Lernen investieren, lernen Sie vermutlich schneller als angegeben.

Kurse auf Niveau C werden meist nach Bedarf konzipiert, weshalb keine feste Unterrichtsstundenzahl angegeben werden kann. Wenn Sie hierzu Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne.

SPRACHTALENT – Wie leicht fällt Ihnen das Sprachenlernen?

Haben Sie heute noch Alpträume von Ihrem Französischunterricht in der 8. Klasse, oder waren Fremdsprachen früher immer Ihre Lieblingsfächer? Je leichter Ihnen das Lernen anderer Sprachen gefallen ist, desto schneller wird es auch gehen, eine skandinavische Sprache zu lernen. Andererseits: Heute lernen Sie sicher motivierter und mit einem anderen Erfahrungsschatz.

Das große Plus an skandinavischen Sprachen ist außerdem: Sie sind für Deutschsprachige leichter zu erlernen als andere Sprachen (etwa Französisch), einfach weil sie eng miteinander verwandt sind. Auch haben Norwegisch, Schwedisch und Dänisch deutlich weniger Verbformen und die Satzstruktur ist bis auf einzelne Ausnahmen genauso wie im Deutschen.

SPRACHKENNTNISSE – Haben Sie bereits andere Fremdsprachen, z. B. Englisch oder Russisch, gelernt?

Besonders das Englische ist beim Erlernen von Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Isländisch oder Färöisch hilfreich, denn Englisch ist – wie das Deutsche – mit den skandinavischen Sprachen verwandt (mehr darüber können Sie hier nachlesen). Das bedeutet, dass Sie viele skandinavische Wörter leichter verstehen, weil sie englischen Wörtern ähneln.

Vergleichen Sie etwa die Wörter für Hilfe: norw. hjelp, dän. hjælp, schwed. hjälp, isl./fär. hjálp und engl. help. Beim Finnischen wird es etwas schwieriger, aber auch hier gibt es Parallelen zu entdecken, weil Finnisch viele Lehnwörter aus dem Schwedischen hat (z. B. joulu, schwed./norw./dän. jul – Weihnachten).

UNTERRICHTSFORM – Lernen Sie lieber in der Gruppe oder im Einzelunterricht?

Unterricht allein mit einem Sprachlehrer oder einer Sprachlehrerin ist im Allgemeinen intensiver als Gruppenkurse, denn die Lehrkraft kann sich ganz auf Sie konzentrieren und genau auf Ihre Fragen und Wünsche eingehen. Gruppenunterricht hat aber auch Vorteile: Sie lernen andere sprachbegeisterte Menschen kennen und können sich im und über den Unterricht austauschen.

Was die Länge der Unterrichtstermine betrifft, gilt: lieber mehrere kurze als vereinzelte lange Unterrichtstermine! Je häufiger Sie das Gelernte wiederholen, desto besser „sitzt“ es. Außerdem macht es einen Unterschied, wer Ihnen die Sprache beibringt. Alle Lehrkräfte bei OBS! sprechen die Sprache, die Sie unterrichten, auf muttersprachlichem Niveau oder haben sie studiert – Sie können sich also auf die Qualität der Sprachkurse verlassen. Hier können Sie mehr über die Lehrkräfte bei OBS! lesen.

SELBSTLERNZEIT – Wieviel Zeit haben Sie, das Gelernte zu wiederholen?

Beim Sprachenlernen ist es hilfreich, auch außerhalb des Unterrichts mit der neuen Sprache zu tun zu haben. Deshalb: Hören Sie Radio (auch einfach nebenbei), lesen Sie fremdsprachige Texte (nicht nur Bücher, auch im Internet) oder sehen Sie Filme im Original mit Untertiteln an! Und machen Sie natürlich Ihre Hausaufgaben 🙂

Je mehr Sie die Sprache im Alltag einbinden, desto schneller werden Sie sie beherrschen. Mehr Tipps dazu gibt es auf dieser Seite.

LERNUMGEBUNG – Wo lernen Sie am besten?

Auch hier kommt es darauf an, was Ihnen persönlich am liebsten ist: Setzen Sie sich gerne an den PC, oder liegt es Ihnen eher entspannt auf der Couch zu lernen? Es hilft, eine ruhige Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der mögliche Ablenkungen wie das Handy oder der Nudeltopf auf dem Herd weit weg sind. Sie können zudem wählen, ob Sie lieber von Zuhause aus online oder in einer Sprachschule vor Ort lernen möchten, je nachdem, was für Sie am besten passt.

Hoffentlich können Sie sich jetzt besser vorstellen, wie schnell Sie ein bestimmtes Niveau erreichen werden und was Sie tun können, um den Lernprozess zu unterstützen. Allgemein gilt: Lernen Sie so, wie es Ihnen am besten gefällt, denn: wer Spaß am Lernen hat, ist automatisch motivierter und lernt so auch schneller! ­­­­­