Man hat sich durch alle Semester durchgekämpft, hat sich jahrelang in der Uni angestrengt und jetzt hat man den Bachelor oder Master in Skandinavistik endlich geschafft! Doch dann drängt sich die unvermeidliche Frage auf: Was kann man eigentlich nach dem Studium mit seinem Abschluss anfangen? Wie sich in diesem Artikel zeigen wird, gibt es viele verschiedene Zukunftsperspektiven und es ist nicht verkehrt, sich darüber schon vor oder während des Studiums Gedanken zu machen.
Seine Sprachkenntnisse weitervermitteln als Lehrkraft?
Eine Perspektive der Zukunftsorientierung bietet eine der Norwegischlehrerinnen bei OBS!, Jana (seit 2011 bei OBS!):
Hallo Jana, kannst du uns kurz einen Überblick über deinen Werdegang geben?
Jana: Ich habe meinen Magister in Skandinavistik gemacht (zuerst in Frankfurt, dann in Bergen beendet), kam zurück nach Deutschland und musste mir den Abschluss erst einmal anerkennen lassen. Anschließend machte ich eine Weiterbildung zur Norwegisch-Dozentin an einer Volkshochschule im hessischen Raum und wechselte dann zwischen einigen Volkshochschulen, wodurch ich verschiedene Standorte kennenlernte und viel Flexibilität aufbaute. Heute lebe ich auf den Lofoten in Norwegen und unterrichte unter anderem per Onlinekurs Norwegisch für OBS!.
Mit welchem Ziel hast du ursprünglich Skandinavistik studiert?
Jana: Ich bin zunächst mit dem Ziel ins Studium gegangen, später im Verlagswesen in die Übersetzertätigkeit einzusteigen (der Schwerpunkt lag bei mir im Studium auch auf Literatur), orientierte mich dann aber während des Studiums auf die Lehrtätigkeit um, da man als Übersetzer*in mit sehr großer Konkurrenz zu rechnen hat.
Was kannst du Studierenden der Skandinavistik empfehlen, die sich unsicher sind, ob sie mit dem Studium später gute Zukunftsaussichten haben?
Jana: Meine Empfehlung lautet definitiv, dass man sich während des Studiums schon überlegen sollte, in welche Richtung man später gehen möchte (vielleicht auch schon vor dem Studium, denn die diversen Standorte der Skandinavistik haben teilweise verschiedene Schwerpunkte – wenn man Skandinavistik in Berlin studiert, hat man zum Beispiel einen politischen Schwerpunkt und kann sich später dementsprechend orientieren). Um das herauszufinden, sollte man jede Menge Praktika oder Nebenjobs ausprobieren, auch wenn diese einem vielleicht am Ende nur aufzeigen, was man auf keinen Fall machen möchte.
Was für Möglichkeiten gibt es noch, sich für die Zeit nach dem Studium abzusichern?
Jana: Die Kombination ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, denn das Zweitfach, welches man wählt, kann unter Umständen auch von der Skandinavistik profitieren. Eine Bekannte hat zum Beispiel Meeresbiologie und Skandinavistik studiert und forscht jetzt in Norwegen als Meeresbiologin. Der größte Mehrwert des Skandinavistikstudiums ist, dass man die Option hat, mehrere Sprachen zu lernen und sich dadurch eine hohe Sprachkompetenz aufzubauen.
Es ist außerdem wichtig, auf Angebote und Aushänge an der Uni zu achten und diese wahrzunehmen (zum Beispiel Jobausschreibungen) und Datenbanken nach Jobs für Skandinavisten zu durchsuchen, um sich eine Vorstellung zu formen, worauf man später Lust hätte.
Sprung in die Selbstständigkeit wagen?
Marie-Luise Schwarz, die als selbstständige Redakteurin, Lektorin und Übersetzerin arbeitet, nahm 1981 in Freiburg das Skandinavistikstudium auf, gemeinsam mit Ute Störiko, der Leiterin und Gründerin von OBS!. Mit der Hauptsprache Schwedisch und einem Auslandsaufenthalt in Uppsala (1984/85) schloss sie den Magister 1987 ab.
Hallo Marie-Luise, wieso hast du dich damals für ein Studium entschieden?
Marie-Luise: Die Skandinavistik war damals ein noch exotischeres Studienfach als heute, dennoch war es eher Zufall, dass ich mich dafür schließlich entschieden habe. Nach dem Abitur hatte ich eigentlich nicht vorgehabt, zu studieren, und habe in Frankfurt zuerst eine Lehre als Buchhändlerin gemacht. Nicht lange danach entschloss ich mich jedoch zu einem Studium, weil der Berufsalltag als Buchhändlerin mir nicht die notwendige Erfüllung brachte.
Hattest du ein bestimmtes Ziel vor Augen für die Zeit nach dem Studium?
Marie-Luise: Ja, ich hatte den Wunsch, später als Lektorin im Verlag zu arbeiten, also stand eins der Fächer schon fest: Germanistik. Aber was als Zweitfach wählen? Vorher war ich zwar zweimal in Skandinavien gewesen, aber ansonsten gab es nicht viele Schnittstellen mit Skandinavien in meinem Leben. Schließlich entschied ich mich für Skandinavistik vor allem, weil ich Schwedisch lernen wollte und sich das in der Verlagswelt gut als Zusatzqualifikation machen würde.
Hast du während des Studiums schon die Weichen für das Berufsleben gestellt?
Marie-Luise: Schon während des Studiums arbeitete ich nebenbei beim Essener Nordis-Magazin, das damals sehr klein war. Die Kontakte dafür hatte ich aus der Buchhändler-Tätigkeit mitgenommen. Bei Nordis habe ich auch ein Praktikum gemacht, bei welchem ich unter anderem für das Magazin auf einer Messe in München unterwegs war, und nach dem Magister bot Nordis mir direkt eine Stelle in der Redaktion an, welche ich sofort antreten konnte. Dafür zog ich nach Essen um.
Heute bist du selbstständig. Wie ist es dazu gekommen?
Marie-Luise: Mein Sprung in die Selbstständigkeit erfolgte anfangs unfreiwillig. Nachdem ich in Elternzeit gegangen war, wurde ich gekündigt und konnte anschließend keine neue Stelle im Umkreis finden, also blieb mir quasi nur die Selbstständigkeit übrig. Ich übernahm viele verschiedene Aufgaben, zum Beispiel fertigte ich Übersetzungen an, schrieb Rezensionen oder gestaltete in einer Kinderzeitung die Bücherseite. Das war zuerst eine große Herausforderung und brachte viel Stress mit sich, mit der Zeit fand ich aber schließlich Gefallen an der Selbstständigkeit.
Was würdest du Skandinavistikstudierenden mit auf den Weg geben für den Sprung in die Arbeitswelt?
Marie-Luise: Wenn man vorhat, im Medienbereich zu arbeiten, sollte man schon während des Studiums nach einer freien Mitarbeit im Medienbereich Ausschau halten. Meine Kommiliton*innen, die nach dem Studium zeitnah eine Arbeitsstelle gefunden haben, hatten während des Studiums alle schon an unterschiedlichen Orten hospitiert, zum Beispiel bei einem Radiosender mitgewirkt etc. Das ist wichtig, um sich ein Netzwerk aufzubauen, welches man später auch unbedingt pflegen sollte. Ein weiterer Tipp meinerseits lautet außerdem, dass man ein lohnenswertes Zweitfach zum Skandinavistikstudium wählen sollte, denn mit Skandinavistik alleine kommt man nicht sehr weit, es ist jedoch eine interessante Zusatzqualifikation (wie auch Jana schon erklärte). Skandinavistik sollte man vor allem studieren, weil man Spaß an Land und Leuten hat, und später sollte man „Fantasie haben“ bei den Jobmöglichkeiten.
Auswandern – vielleicht nach Island?
Eine weitere Perspektive liefert Claudia Werdecker, die unter anderem als Lehrerin für Isländisch bei OBS! aktiv ist. Vorrangig arbeitet sie aber als Studienreiseleitung und im Tourismus-Marketing in Island. Sie studierte Skandinavistik, Germanistische Mediävistik und Linguistik in Augsburg, München und Reykjavík (per Erasmusstudium) und stieg direkt nach dem Magister ins Berufsleben in Island ein.
Hallo Claudia, aus welchem Grund hast du dich für ein Skandinavistik-studium entschieden?
Claudia: Die Idee, Skandinavistik zu studieren, kam von meiner Liebe zu Skandinavien (und Sprachen), die sich bereits sehr früh entwickelte, denn mit meinen Eltern fuhr ich als Kind oft nach Skandinavien in den Urlaub (das erste Mal nach Dänemark im Alter von sechs Monaten). Als ich erfuhr, dass es das Studienfach Skandinavistik gibt, wurde es also mein großer Wunsch, dieses zu studieren. Dabei musste ich mich jedoch erst gegen meinen Vater durchsetzen, der anfangs nicht überzeugt war von dieser eher ausgefallenen Wahl.
Wie bist du genau auf Island gekommen?
Claudia: Während des Studiums an der LMU München lernte ich Norwegisch und Isländisch gleichzeitig, aber mein Interesse konzentrierte sich bald nur noch auf Isländisch, weil mir die Sprache in ihrer Komplexität besser gefiel. Also belegte ich Isländisch als Hauptsprache. Im weiteren Verlauf des Studiums zeigte sich immer mehr, dass ich später auch in Island arbeiten würde. Dazu trug vor allem das Erasmus-Auslandsstudium in Reykjavík bei, und die zukünftigen guten Berufsaussichten, die sich dort ergeben würden. Während des Erasmus-Studiums arbeitete ich als Assistenzlehrerin im Studiengang Praktisches Isländisch und unterrichtete andere Erasmus-Studenten in der Sprache. Bereits während des Erasmus-Aufenthalts machte ich außerdem eine Ausbildung zur Reiseleiterin an der Weiterbildungsstätte der Universität Islands. Meine Magisterarbeit habe ich tatsächlich in Reykjavík geschrieben, während ich Vollzeit dort arbeitete, und bin lediglich für die Prüfungen nach München zurückgefahren.
Wie gelang dir der Berufseinstieg in Island?
Claudia: Nach dem Abschluss bot sich in Island eine Auswahl an unbefristeten Vollzeitstellen, was ein guter Grund war, um dort zu bleiben. Die Reiseleiter-Ausbildung (die in Island zur Ausübung der Reiseleitertätigkeit nicht zwingend notwendig ist) war dabei natürlich auch von Vorteil.
Von 2016 bis 2021 leitete ich darüber hinaus den Dorfladen auf der Insel Hrísey. Für all dies war das Skandinavistikstudium keine Voraussetzung, aber die isländische Sprache musste ich selbstverständlich gut beherrschen, um Fuß zu fassen, und ohne das Skandinavistikstudium wäre das deutlich umständlicher gewesen.
Hast du einen Tipp für Skandinavistikstudierende bezüglich der Orientierung nach dem Studium?
Claudia: Mein Rat an Skandinavistikstudierende und solche, die es noch werden wollen, lautet, wie der der beiden anderen auch, sich frühzeitig nach potentiellen Berufsfeldern für die Zukunft umzusehen.
Lieber eine Karriere in der Übersetzung?
Philipp Diepmans ist freiberuflicher ermächtigter Übersetzer für Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Niederländisch und Portugiesisch. Er machte seinen Magister an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Nordischer Philologie im Hauptfach und in den Nebenfächern Portugiesisch und Öffentliches Recht. Zuerst studierte er im Nebenfach statt Öffentlichem Recht Ethnologie, bemerkte aber relativ schnell, dass das nicht das Richtige war, auch Geographie war vorher kurz im Spiel gewesen.
Hallo Philipp, bist du damals bereits mit einem bestimmten Ziel ins Studium gegangen?
Philipp: Ich hatte explizit nach einer Universität gesucht, die Norwegisch und Portugiesisch in Kombination anbot (beide Sprachen beherrschte ich nämlich schon vorher), welche ich mit der CAU Kiel fand. Der Gedanke, zu studieren, war ein eher genereller Gedanke ohne eine konkrete Vorstellung, in welche Richtung es anschließend gehen sollte. Die spätere Übersetzertätigkeit war also noch nicht abzusehen. Ich ging eher blauäugig ins Studium, auch meine Immatrikulation und die restliche Studienorganisation führte ich aus dem Ausland durch und hatte deshalb keine Möglichkeit, mich zu den Inhalten des Studiums wirklich im Vorfeld beraten zu lassen.
Wie ging es nach dem Abschluss für dich weiter?
Philipp: Nach dem Abschluss bewarb ich mich auf alles Mögliche, was auch nur entfernt mit meinem Studium zu tun hatte, zum Beispiel bei Hurtigruten oder auch als Referent für Verkehr im Bayrischen Landtag, Übersetzung war jedoch nicht dabei. Ich fing an, bei Bertelsmann in Münster zu arbeiten; währenddessen wurde mein Online-Profil von jemandem entdeckt, der mich fragte, ob ich nicht übersetzen möchte. So kam es, dass ich neben meiner 40-Stunden-Woche bei Bertelsmann noch 2 Stunden pro Woche übersetzte. Bei Bertelsmann war irgendwann der weitere Aufstieg nicht mehr möglich, zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht, und daher entschied ich mich, auf eine halbe Stelle zu reduzieren, um das Übersetzen weiter auszubauen. Ein Jahr später (2016) konnte ich mich dann als Übersetzer selbstständig machen. Da ich bei Bertelsmann ein gutes Einkommen gehabt hatte, gab es ein gewisses finanzielles Polster für den Anfang. Der Einstieg in die Selbstständigkeit gelang jedoch gut, da ich vorher in meiner Nebentätigkeit schon ein ausreichendes Netzwerk von Kunden und Kontakten aufgebaut hatte.
Wie zufrieden bist du mit deinem Beruf?
Philipp: Da ich mittlerweile fünf Sprachen übersetze, bietet der Job viel Abwechslung, was natürlich auch mit den Bereichen zusammenhängt, die ich anbiete. Denn es ist sehr wichtig, ein gutes Gleichgewicht zwischen „Spaß“ und „notwendiger Arbeit“ zu haben, um sowohl von der Motivation als auch vom Finanziellen her gut dazustehen. Berufserfahrung und ein vertrauenswürdiges Kollegennetzwerk helfen außerdem dabei, Fehler zu vermeiden.
Die Selbstständigkeit schließlich ist schön, weil man so viel Freiraum hat, die Arbeit nach seinen eigenen Bedürfnissen zu gestalten. So konnte ich zum Beispiel während der Corona-Pandemie über einen Kontakt zur Übersetzung für Film-Synchronisationen umschwenken, weil für einige meiner angebotenen Fachübersetzungen plötzlich der Bedarf fehlte. Diese Flexibilität ist sehr angenehm, solange man den finanziellen Aspekt gut im Griff hat.
Hast du Tipps für Skandinavistikstudierende im Bezug auf die berufliche Zukunft?
Philipp: Während des Studiums hatte ich noch keine Kontakte geknüpft, von denen ich später profitieren konnte. Man kann es also trotzdem schaffen, nach dem Studium einen geeigneten Bereich zu finden, auch wenn man vorher noch nicht genau weiß, was man einmal machen möchte. Dafür ist es wichtig, die Augen offen zu halten und bereit für neue/unterschiedliche Dinge zu sein, denn durch Zufallskontakte können sich ganz verschiedene Dinge ergeben, auf die man vorher nicht gekommen wäre. Dafür ist ein geisteswissenschaftliches Studium eben gut, weil man einen „berufsqualifizierenden Abschluss“ erwirbt, der aber nicht auf einen einzelnen Beruf beschränkt ist.
Keine Lust auf ein Skandinavistikstudium, aber trotzdem Lust auf Skandinavien?
Wenn man nun aber nicht gleich Skandinavistik studieren, sondern lieber einen ergänzenden Sprachkurs machen möchte, mit dem Ziel, in Skandinavien zu arbeiten… was für Chancen hat man damit?
Jemand, für dessen berufliche Laufbahn der Sprachkurs jedenfalls nicht unerheblich war, ist Christian Wittig. Er belegte von 2009 bis 2010 einen Schwedischkurs bei Ute Störiko an der Universität Bamberg und arbeitet heute als Marketing Director International bei der Hanwag GmbH in Vierkirchen. Zwischendurch hat er jedoch einige Zeit in Stockholm bei Fjällräven gearbeitet.
Hallo Christian, was genau hast du studiert und mit welchem Ziel bist du zunächst ins Studium gegangen?
Christian: In Bamberg studierte ich im 3-Fach-Bachelor Anglistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft und Politikwissenschaft. Ursprünglich hatte ich den Plan, später beruflich in die Politik zu gehen, aber über ein Praktikum wurde mein Interesse an Marketing geweckt. So fing ich nach dem Abschluss 2013 als Communication Manager bei Hanwag an und später als Management Trainee in Stockholm bei der Fenix Outdoor International AG (zu der Fjällräven gehört). Meine Schwedischkenntnisse befähigten mich dazu, schnell im Unternehmen aufzusteigen, da die schwedischen Kollegen merkten, dass ich mich für ihre Kultur interessierte. Natürlich wäre man auch ausschließlich mit Englisch durchgekommen, aber das Beherrschen der schwedischen Sprache stellt einen großen Pluspunkt dar. Damit ist die Sprachkompetenz vor allem für die Soft Skills essentiell, wenn man in Schweden arbeitet, und diese sind meiner Meinung nach das Wichtigste im Beruf.
Würdest du sagen, dass der Bereich Marketing generell eine potentielle Zukunftsmöglichkeit für Geisteswissenschaftler darstellt?
Christian: Ich habe Marketing nicht studiert, konnte aber dennoch in diesem Bereich gut Fuß fassen. Ich wurde später sogar als Alumni nach Bamberg eingeladen, um Berufsbilder für Geisteswissenschaftler vorzustellen. Tatsächlich sind Geisteswissenschaftler sehr gefragt im Marketing, weil sie ein gutes Sprachgefühl aufweisen, was ihnen gegenüber BWL-Studenten oft einen Vorteil verschafft; auch ich selbst stelle gerne Geisteswissenschaftler ein. Dabei ist aber natürlich vor allem wichtig, dass sie während des Studiums schon Berufserfahrung durch möglichst viele Praktika gesammelt haben und dass sie strukturiert arbeiten können. Beim Projektmanagement sind natürlich Organisationstalent und Soft Skills gefragt. Man kann sich als Geisteswissenschaftler durch die nötige Motivation und die richtigen Kompetenzen gegen viel Konkurrenz durchsetzen und auch in der Marketingbranche eine Zukunft haben.
Wie sieht es also insgesamt aus mit den Zukunftsperspektiven für Skandinavistikstudierende?
Wenn man alle hier vorgestellten Lebenswege betrachtet, dann scheint der Konsens, der sich aus allen Aussagen ergibt, zu sein, dass man seine (vorlesungsfreie) Zeit während des Studiums gut nutzen sollte, um sich nach Praktika oder anderweitigen Beschäftigungen umzusehen, und dass man alles Mögliche ausprobieren und sich vielleicht auch unerwarteten Chancen öffnen sollte. Berufserfahrung ist ein wichtiger Faktor, aber auch, dass man einfach herausfindet, was einem liegt und woran man tatsächlich Spaß hat. Es gibt auch Skandinavistikstudenten, die mit dem Ziel studieren, später zum Beispiel auf Island in die Sprachforschung zu gehen oder die das Studium hauptsächlich wegen des Sprachenlernens aufnehmen, weil sie bereits einen Beruf gelernt haben und anschließend auswandern möchten. Da die Welt immer internationaler wird, ist es ohnehin lohnenswert, neue Sprachen zu lernen, um an der Zusammenarbeit mitzuwirken und zum Beispiel Firmen mit skandinavischen Kooperationspartnern zu unterstützen.
Man sieht also, die Möglichkeiten nach dem Studium sind vielfältig, wenn man nur die Augen offenhält, sich informiert und so viel wie möglich ausprobiert. Es kann sein, dass man am Ende in einem ganz anderen Bereich landet als zuvor geplant, aber das Skandinavistikstudium stattet einen mit vielen nützlichen Kompetenzen für verschiedene Bereiche aus. Vor allem sollte man zwei Dinge haben: Vertrauen und Flexibilität.
Dann wird es schon klappen!
PS: Auch interessant: Unser Artikel „Skandinavistik oder Finnougristik studieren“